Im Jahre 1258 gründete Herzog Wladislaus I. von Oppeln in den Wäldern zwischen Ratibor, Sohrau und Gleiwitz ein Zisterzienserkloster, das er in den Folgejahren reich mit Gütern ausstattete. Die Mönche kamen aus dem kleinpolnischen Jędrzejów. Deshalb gehörte das Kloster bis 1616 auch zur kleinpolnischen Provinz des Zisterzienserordens. Dann wurde es der neu gegründeten schlesischen Ordensprovinz unterstellt. Die Mönche erbauten hier eine Backsteinkirche und ein Kloster aus Holz. Sie verbesserten den Ackerbau, führten die Forstwirtschaft und verschiedene Industrien ein. Auch erweiterten sie die ihnen überlassenen Dörfer mit Siedlern aus dem Westen. Die Hussitenzüge ab 1428, der Dreißigjährige Krieg und die Schlesischen Kriege fügten dem Kloster jedoch zahlreiche Schäden zu. Von Rauden aus wurde auch das zweite oberschlesische Zisterzienserkloster in Himmelwitz als Filiale gegründet.
In der Mitte des 17. Jahrhunderts besaß das Kloster zwölf Dörfer, große Forsten und gewinnbringende Industrieanlagen wie Eisenhütten, Kupferhämmer und Glashütten. Dementsprechend war es dem Konvent möglich, das Kloster neu aus- und umzubauen. So wurden zwischen 1671 und 1680 neue Konventsgebäude errichtet. Nur wenige Jahrzehnte später wurde die Kirche barock umgestaltet und erweitert. Im Kloster bestand zwischen 1744 und 1816 eine Lateinschule mit Internat. Ein anderes Gebäude diente als Bibliothek, die etwa 18.000 gedruckte Bände enthielt. Damit war das Kloster Rauden eine wichtige Zentrale der Bildung in Oberschlesien.
Mit der Säkularisation im Jahre 1810 ging auch in Rauden die Zeit des Zisterzienserordens zu Ende. Die Güter wurden zur Staatsdomäne, die Kirche wurde zur Pfarrkirche der Gemeinde umfunktioniert. 1812 kam die Staatsdomäne zusammen mit anderen Gütern zur Herrschaft Ratibor, welche sich im Besitz des Kurprinzen von Hessen-Kassel befand.