Judentum
Eine weitere religiöse Minderheit, die unter der Herrschaft des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 fast völlig ausgelöscht wurde, ist das Judentum. Juden hatte es vermutlich bereits vor der Besiedlung des Landes durch Deutsche im 13. Jahrhundert gegeben. Sie waren aus den deutschen Staaten sowie Böhmen gekommen. Eine erste große Welle der Verfolgung brachte das Jahr 1349 nach der Pestwelle, die ganz Europa heimsuchte. Nach der Machtübernahme der Habsburger zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurden die oberschlesischen Juden bis 1562 fast vollständig vertrieben. Viele Städte erlangten damals das Recht, keine Juden innerhalb ihrer Mauern tolerieren zu müssen („ius de non tolerandis iudeis“). Lediglich in dem kleinen Städtchen Zülz durften die Juden unter dem Schutz der Herrschaft der Grafen Pruskowsky aus fiskalischen Gründen verbleiben. Hier machten sie bald die Hälfte der Stadtbevölkerung aus und legten einen jüdischen Friedhof an.
Jüdischer Friedhof in Zülz.