Der Ort wurde so zum Mittelpunkt eines herrschaftlichen Großbesitzes auf beiden Seiten der Malapane, bestehend aus fünf Rittergütern, 19 Ortschaften sowie verschiedenen Industriebetrieben. Um 1910 umfasste die Herrschaft Koschentin ca. 200 qkm.
Obwohl in Koschentin bei der Volksabstimmung 1921 etwa 65% der Bewohner für den Verbleib bei Deutschlands gestimmt hatten, wurde der Ort mit dem Umland 1922 an Polen abgetreten. Koschentin wurde in Koszęcin umbenannt. Wie gespannt die Lage damals in Ostoberschlesien war zeigt folgender Bericht: Obwohl in Koschentin nahezu alle Bewohner den örtlichen polnischen Dialekt sprachen, bat ein Teil der Gemeinde 1925 dennoch um die Abhaltung eines monatlichen deutschen Gottesdienstes, da den Deutschen der Gottesdienst nicht zu versagen sei. Obwohl Pfarrer Walter Gąska das Ansinnen zunächst ablehnte, gab die Kurie dem Antrag statt, was zu einer Protestwelle unter den polnischgesinnten Koschentinern führte.
Nach der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg wurde das Fürstenhaus Hohenlohe-Ingelfingen von den polnischen Behörden enteignet. Im Jahre 1958 wurde Koschentin mit fünf weiteren Dörfern zusammengelegt und zur stadtartigen Siedlung erhoben. Der Palast in Koschentin ist seit 1953 Sitz des populären Tanz-und Gesangensembles „Śląsk“, das von Stanisław Hadyna begründet wurde.