Freudenthal
(Bruntál)

Geschichte

Nach dem Ersten Weltkrieg kam Freudenthal trotz Proteste der deutschsprachigen Bevölkerung zur Tschechoslowakei. Bereits 1921 begann die Enteignung des Deutschen Ordens durch die Bodenreform der tschechoslowakischen Regierung. Durch das Münchener Abkommen kam auch Freudenthal zum Deutschen Reich. Nach der "Befreiung des Sudetenlandes", wie die Annexion der deutschsprachigen Teile der Tschechoslowakei damals genannt wurde, besuchte Adolf Hitler auch Freudenthal, wo er begeistert von den Menschen empfangen wurde. Das Schloss des Ordens wurde dann 1939 von der nationalsozialistischen Regierung enteignet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutschsprachige Bevölkerung vertrieben. Ihr Anteil im Kreis Freudenthal hatte 1939 etwa 96% betragen. Die katholische Kirche wurde von der tschechoslowakischen Regierung enteignet.
Sehenswürdigkeiten
Das Schloss Freudenthal geht auf eine gotische Burganlage aus dem 14. Jahrhundert zurück. Diese wurde durch die Familie von Würben ab 1560 im Renaissancestil umgebaut. Nachdem das Schloss im Jahre 1621 in den Besitz des Deutschen Ordens gelangt war, wurde es unter dem Hochmeister Alexander von Lothingen zwischen 1766 und 1769 im Barockstil erneut umgebaut, wodurch es seine heutige Gestalt erhielt. Aus der Zeit vor dem Umbau blieben lediglich die Arkaden auf dem Hof sowie der Uhrturm erhalten. Weitere Um- und Ausbauten in den Jahren 1838 bis 1840 veränderten das Aussehen der Anlage erneut. Der Ordensbesitz wurde 1939 von den Nationalsozialisten enteignet und ging nach dem Zweiten Weltkrieg in den Besitz der Tschechoslowakei über.

Haupteingang in der Prachtfassade des Schlosses.
Seit dem Jahr 1960 ist das Schloss Museum. Im Erdgeschoss befinden sich eine Kapelle sowie die Überreste der Pferdeställe. Die Säle im ersten Stock sind mit wertvollen Möbeln aus dem Ende des 18. und dem Beginn des 19. Jahrhunderts ausgestattet. Interessant ist hier auch die Sammlung holländischer und deutscher Gemälde aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, die Jagdwaffenkammer sowie die 20.000 Bände umfassende Schlossbibliothek. (unten)
Öffnungszeiten
Mai - September
Montag - Sonntag 9: 00-17: 00 Uhr
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Arkadengang im ersten Stock.

Innenräume des Schlosses, ...

... v.a. die Bibliothek.

Der Festsaal...

... und eine Gemäldegallerie.
Der historische Stadtkern von Freudenthal mit Schloss und Pfarrkirche steht heute unter Denkmalschutz. Am Ring befinden sich das Rathaus, zahlreiche historische Bürgerhäuser und einige Geschäfte. (unten)
Die katholische Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt stammt noch aus dem Mittelalter. Zur Zeit der reformation war sie zeitweilig protestantisch. An ihrer südlichen Seite befinden sich die Grüfte der Familie von Würben. In der Kreuzkapelle liegt der Hochmeister Johann Caspar von Ampringen begraben.


Piaristenkirche
Zwischen 1739 und 1752 wurde die Piaristenkirche in Freudenthal im Jesuitenstil erbaut. Der Orden eröffnete hier auch eine Schule, aus der später das örtliche Gymnasium hervorging. Die Piaristen gehen auf eine Gründung des Spaniers, des Hl. José de Calasanz (1557-1648), zurück. Der Ordensgemeinschaft gehören insbesondere Priester an, die in der Erziehung und im Schuldienst wirken.

Piaristenkirche.
Wallfahrtskirche Maria Hilf.