Freudenthal um 1925 (Postkarte).
Nach der Eroberung des größten Teils von Schlesien 1740/42 verblieb Freudenthal mit dem überwiegenden Teil des Herzogtums Troppau bei den Habsburgern. Die Piaristen errichteten eine Schule. Seit 1766 wurde dann das Schloss in Freudenthal unter Hochmeister Alexander von Lothringen, dem Schwager von Maria Theresia, in seiner jetzigen Form umgebaut. In der frühen Neuzeit entstand in Freudenthal insbesondere eine umfangreiche Textilindustrie mit Lederfabriken, Bleichereien, Spinnereien und Webereien. Bekannt waren v.a. die hiesigen „Hausleinwanden“, in Heimarbeit hergestellte Leinenwaren. Im Jahre 1841 kamen Deutschordens-Schwestern nach Freudenthal, um sich im Schulwesen und der Krankenpflege zu engagieren.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam Freudenthal trotz Proteste der deutschsprachigen Bevölkerung zur Tschechoslowakei. Bereits 1921 begann die Enteignung des Deutschen Ordens durch die Bodenreform der tschechoslowakischen Regierung. Durch das Münchener Abkommen kam auch Freudenthal zum Deutschen Reich. Nach der "Befreiung des Sudetenlandes", wie die Annexion der deutschsprachigen Teile der Tschechoslowakei damals genannt wurde, besuchte Adolf Hitler auch Freudenthal, wo er begeistert von den Menschen empfangen wurde. Das Schloss des Ordens wurde dann 1939 von der nationalsozialistischen Regierung enteignet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutschsprachige Bevölkerung vertrieben. Ihr Anteil im Kreis Freudenthal hatte 1939 etwa 96% betragen. Die katholische Kirche wurde von der tschechoslowakischen Regierung enteignet.