"Bärentreiben" (Fastnacht)
Ursprünglich wurde in Oberschlesien auf beiden seiten der Sprachgrenze ein "Erbsenbär", d.h. eine mit Strohseilen umwickelte und geschmückte Person, die dann wie ein Tanzbär aussah, unter Musik und Gesang durchs Dorf getrieben. Die Musikanten mit dem Bären besuchten alle Häuser im Dorf, wo sie Lebensmittel wie Speck, Wurst oder Eier, aber auch Geld erbettelten. Bei solchen Besitzern, die nichts geben wollten, gebärdete sich der Bär besonders wild. Endziel war traditionell das Gasthaus, wo aus den gesammelten Gaben ein leckeres Essen zubereitet wurde.
Heute wird i.d.R. ein junger Bursche als Bär verkleidet und durch Dorf getrieben. Um sich gute Ernteerträge zu sichern, soll jede Hausfrau mit dem Bären tanzen. Um sich eine Heirat im laufenden Jahr zu sichern, muss sich eine Jungfrau vom Schornsteinfeger mit Ruß beschmieren lassen. Nach einigen Unterbrechungen wird der Brauch heute im Oppelner Schlesien wieder eifrig ausgeübt, z.B. wie von der DFK-Gruppe in Königlich Neudorf (Bolko) in Oppeln.