Eine welthistorische Schlacht ereignete sich im Jahre 1588 vor den Toren der Stadt: Im Streit um die polnische Krone zwischen dem habsburger Erzherzog Maximilian III. und Prinz Sigismund Wasa von Schweden trafen am 24. Januar dieses Jahres das 12.000 Mann starke Heer des polnischen Kronfeldherrn Jan Zamoyski und die 5.000 Mann des österreichischen Erzherzogs zur Entscheidungsschlacht aufeinander. Maximilian wurde geschlagen und zog sich in die Stadt zurück und ergab sich einen Tag später. Die Stadt Pitschen jedoch wurde von den polnischen Truppen geplündert und bis auf die Pfarrkirche abgebrannt.
Auch im Dreißigjährigen Krieg hatte die Stadt unter verschiedenen Besatzungen zu leiden. Ebenso fügten ihr viele Brände Schaden zu. Erst nach einem Großbrand im Jahre 1757 – also in preußischer Zeit – wurden die Häuser der Stadt in massiver Steinbauweise errichtet. Mit der preußischen Eroberung Schlesiens gehörte Pitschen zum Landkreis Kreuzburg, der dann 1820 dem Regierungsbezirk Oppeln zugeschlagen wurde. Auf diese Weise kamen Stadt und Land nach über 600 Jahren wieder zu Oberschlesien.
Friedhofskapelle St. Hedwig
Auf dem Friedhof, etwas außerhalb der Altstadt, befindet sich das älteste Gebäude der Stadt: die Friedhofskapelle. Der erstmalig 1383 erwähnte Saalbau stammt eindeutig aus dem 14. Jahrhundert, wurde aber mehrfach umgebaut. Die aus Backsteinen errichtete Kapelle ist dreijochig mit Flachdecke mit tonnengewölbter Sakristei und kreuzgratgewölbter Vorhalle.
(C) Gerd-Udo Kasperczyk, 2022.
Neuer Text