Das Kreuzburger Gebiet war zwar ursprünglich durch die Przeseka, den Grenzwald, vom Herzogtum Breslau getrennt, verblieb aber nach der Trennung Ober- und Niederschlesiens im Jahre 1202 bei diesem. Hier an der Stober waren die seit 1247 in Breslau ansässigen Kreuzherren mit dem roten Stern, ein karitativer Ritterorden aus Prag, mit einigen Dörfern begütert. Vor 1252 legten sie auch die „civitas nostra Cruceburch“ (unsere Stadt Kreuzburg) an. Das deutsche Siedelrecht in Kreuzburg ist im Jahre 1257 durch die Nennung der Vogtes Cunscus belegt. Die nahe liegenden Orte Ellguth und Ullrichsdorf waren Stadtdörfer von Kreuzburg. Diese Dörfer und die Stadt wurden dem Orden jedoch schon 1273/74 von Herzog Heinrich IV. von Breslau wieder entzogen. Die Kreuzherren erhielten dafür 1285 Abgabenfreiheit für ihren Kreuzburger Hof und 1298 das Kirchenpatronat in der Stadt. Bereits 1369 erwarb die Stadt die Vogtei pfandweise, 1425 dann endgültig.
Mit 154 Häusern in der Innenstadt war Kreuzburg eine mittelgroße Stadt. Sie war gitterförmig angelegt mit einem rechteckigen Ring in der Mitte. Die vier Längsstraßen liefen an den beiden Toren, dem Deutschen Tor im Westen und dem Polnischen Tor im Osten, in der 1396 belegten Stadtmauer zusammen. In Kreuzburg überquerte die Handelsstraße Breslau – Oels – Krakau den Stober. Die Handelsstadt erhielt aufgrund ihrer Bedeutung 1422 zwei weitere Jahrmärkte sowie einen Salzmarkt verliehen. Ansässige Gewerbe waren v.a. die Tuchmacher und Leinenweber.
Zusammen mit Pitschen wurde Kreuzburg 1294 vom Herzogtum Breslau an das Herzogtum Glogau abgetreten. Nach dessen Teilung wurde es ab 1323 dem Herzogtum Brieg angegliedert, in den Folgejahren aber mehrfach verpfändet. Kreuzburg blieb mit Pitschen zusammen bis zum Aussterben der Brieger Piasten im Jahre 1675 eine Exklave dieses Fürstentums. Zwischen 1430 und 1434 machte der Hussitenführer Dobeslaus Puchala Kreuzburg zu seiner Residenz, von der aus er viele Raubzüge in die Umgebung startete. 1434 wurde dann die Burg in Kreuzburg zerstört. Erst 1590 errichteten sich die Brieger Piasten hier wieder ein Schloss.