Ratiborer Land

Ratiborer Land

Das alte Herzogtum Ratibor – heute der südwestliche Teil der Wojewodschaft Schlesien – erstreckte sich früher bis nach Pless (Pszczyna) und Myslowitz (Mysłowice) im Osten. Im Jahre 1452 wurde das Plesser Land vom Herzogtum Ratibor abgetrennt und in eine eigene Standesherrschaft umgewandelt. Diese befand sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts im Besitz der Fürsten von Anhalt-Köthen-Pleß, seit 1847 als Fürstentum im Besitz der Familie von Hochberg-Pless. Ratibor wurde hingegen 1820 zum preußischen Mediatsfürstentum erhoben, das Landgraf Viktor Amadeus von Hessen-Rotenburg zusammen mit Corvey als Ersatz für an Frankreich abgetretene Gebiete links des Rheins erhielt. Hauptsitz dieses Fürstentums wurde das ehem. Kloster Rauden (Rudy).

Die Herzogtümer Troppau und Ratibor um 1790.

Das "Ratiborer Land" mit historischen Grenzen.


Das Ratiborer Land wurde nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund der Volksabstimmung geteilt. Der nordwestliche kleine Teil um Ratibor verblieb bei Deutschland. Der größere östliche Teil um Rybnik und Pless kann hingegen an Polen. Hier hatte es bei der Abstimmung flächendeckend polnische Mehrheiten gegeben. Aufgrund seiner waldreichen, landwirtschaftlich wie industriell genutzten Landschaft wird das Ratiborer Landes heute auch das „Grüne Schlesien“ genannt. Diese Bezeichnung erstreckt sich auch auf die weiter im Südosten gelegenen Teile der Wojewodschaft Schlesien am Rande der Beskiden. Die Deutsche Minderheit spielt im Ratiborer Land nur um die Stadt Ratibor, z.B. in Lubowitz, der Heimat des Dichters Joseph von Eichendorff, eine Rolle. Politisch deutlich wichtiger ist im Osten dieses Gebietes die oberschlesische Autonomiebewegung (Ruch Autonomii Śląska, kurz RAŚ).

Sehenswürdigkeiten

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